Pressemitteilung der FDP-Fraktion – 23.06.2021-FDP-Fraktion begrüßt Beteiligung der Gemeinde Liederbach am Bieterverfahren für Coca-Cola-Gelände

 Pressemitteilung der FDP-Fraktion

 

Liederbach, 21. Juni 2021

 

FDP-Fraktion begrüßt Beteiligung der Gemeinde Liederbach am Bieterverfahren für Coca-Cola-Gelände und fordert „Gesamtplan“ für Gebiet am Sindlinger Weg – Gemeinsamer Antrag mit Freien Wählern und Grünen zur Aussetzung der Aufstellung des Bebauungsplans „Westlich Sindlinger Weg“

 

Die FDP-Fraktion begrüßt, dass sich die Gemeinde Liederbach mit Coca-Cola in Gesprächen über deren Gelände in Liederbach befindet. „Damit ist das geschehen, was wir in unserem Antrag vom Januar gefordert hatten“, freut sich der Vorsitzende der FDP-Fraktion Ralph Solveen. „Ob die Gemeinde am Ende den Zuschlag erhält oder nicht, ist dabei nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass die Gemeinde bei dieser für ihre weitere Entwicklung äußerst wichtigen Weichenstellung möglichst eng eingebunden ist, um möglichst frühzeitig die Weichen in die richtige Richtung zu stellen“ meint sein Fraktionskollege Dietrich Janssen.

Um hier das beste Ergebnis zu erzielen, sollten die Planungen aus Sicht der FDP-Fraktion möglichst wenigen Beschränkungen unterworfen sein. Darum sind die Perspektiven für das Coca-Cola-Gelände ein wichtiger Grund, weshalb die Liberalen die aktuellen Planungen und Beschlüsse rund um das Baugebiet „Sindlinger Weg West“ kritisch sehen.

„Uns fehlt hier eine Gesamtstrategie für das gesamte Areal westlich und östlich des Sindlinger Wegs“, so Ralph Solveen. „Es wird die Chance vertan, hier groß zu denken“, pflichtet ihm Dietrich Janssen bei. Denn mit dem Abschied von Coca-Cola aus Liederbach steht eine Neuordnung des gesamten Gebietes südlich der Bahnlinie an. Derzeit sei noch nicht absehbar, welche Möglichkeiten für die Entwicklung Liederbachs sich hierbei ergeben werden. Eine schnelle Umsetzung des Bauprojektes „Westlich Sindlinger Weg“ könnte diese Möglichkeiten beschneiden und damit die Perspektiven für die Entwicklung Liederbachs unnötig verschlechtern.

Es bestehe sogar die Gefahr, dass durch das geplante neue Baugebiet auch auf dem Areal, das derzeit noch von Coca-Cola genutzt wird, neue Gewerbeansiedlung schwierig bis unmöglich wird. „Kein namhaftes Unternehmen wird sich auf eine dann wohl stattfindende Diskussion mit den Neubürgern einlassen wollen“, fürchtet Dietrich Janssen.

Aber es ist nicht nur die fehlende Gesamtstrategie: Die Freien Demokraten sehen auch im Wohnkonzept einen ökologischen Anachronismus. Janssen weiter: „Wirkliches urbanes Wohnen denkt man heute in parkartiger Flächengestaltung, nachhaltiger Holz-Hybridbauweise im Geschossbau, Einbindung unterschiedlicher Verkehrssystem, usw.  – alles Fehlanzeige. Stattdessen dürfen wir uns auf historische Siedlungsformen mit hohem Flächenverbrauch und Vollversiegelung freuen!“

Zu guter Letzt ist das geplante Baugebiet in keiner Weise in die Gemeinde integriert. Denn durch die Block-Bauweise hinter der Bahnlinie sind die Neubürger erst einmal vom Rest der Gemeinde gewissermaßen abgeschnitten. „Uns erinnert das sehr an ein Trabanten-Dorf“, so die FDP-Politiker weiter.

Ihre Forderung ist, sich nochmals Zeit zu nehmen, damit dieses Vorhaben in eine strategisch sinnvolle Gesamtplanung für das gesamte Gebiet am Sindlinger Weg integriert werden kann, bei der alle wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und ökologischen Aspekte durchdacht werden können.

Darum hat die FDP-Fraktion gemeinsam mit den Freien Wählern und den Grünen für die kommende Sitzung der Gemeindevertretung am 1. Juli den Antrag gestellt, die Aufstellung des Bebauungsplanes für das geplante Baugebiet „Westlich Sindlinger Weg“ auszusetzen.